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Osnabrücker Fans feiern Portugals EM-Sieg

Der Jubel der Fans der portugiesischen Nationalmannschaft kannte am Sonntagabend keine Grenzen mehr.

Nach dem Sieg der Portugiesen im EM-Finale fielen sich die Anhänger glücklich in die Arme und feierten ausgelassen den ersten EM-Titel des Landes. Das entscheidende Tor hatte Eder in der 109. Minute geschossen. Auf dem Neumarkt und in der Innenstadt trafen sich die Fans zu einer fröhlichen Party.

Durch ein Tor von Eder in der 109. Minute bezwingt Portugal Frankreich im Finale der Europameisterschaft mit 1:0. Es ist der erste EM-Titel des Landes, Cristiano Ronaldo konnte nur 25 Minuten mitwirken.

Der Spielverlauf: Xavi brachte den EM-Pokal ins Stadion, David Guetta heizte den Massen noch einmal ein und dann konnte es los gehen: Frankreich startete mit der gleichen Startelf wie im Halbfinale gegen Deutschland, bei Portugal kehrten Pepe sowie William Carvalho nach Verletzung bzw. abgesessener Sperre wieder zurück ins Team.

Wie erwartet zogen sich die Portugiesen anfangs in ihre eigene Hälfte zurück, überließen dem Gastgeber das Geschehen. Nachdem  dennoch Nani nach einem Konter den ersten Abschluss der Partie hatte (4.), drehte Frankreich auf und spielte sich am gegnerischen Sechzehner fest. Griezmann verfehlte das Tor erst noch deutlich (7.), hatte dann aber die beste Chance der ersten Halbzeit: Payet suchte den Angreifer von Atletico Madrid mit einem langen Ball, dessen Kopfball kratzte Rui Patricio gerade noch aus dem Winkel. Auch die nachfolgende Ecke landete in den Armen des portugiesischen Schlussmannes (11). Im Anschluss verflachte die Partie etwas, ehe Moussa Sissoko -ohnehin bester Franzose in den ersten 45 Minuten- mit einem satten Schuss aus 15 Metern noch einmal für Gefahr sorgte, dann war Halbzeit.

Die zweite Hälfte machte gleich da weiter, wo die erste endete: Frankreich hatte viel Ballbesitz, kam aber nur zu Flanken oder ungefährlichen Distanzschüssen. Portugal stand hinten sicher und versuchte nur punktuell mit Kontern oder langen Bällen in die Spitze Nadelstiche zu setzen. So blieb die Partie äußerst ereignisarm, bis Didier Deschamps Kingsley Coman einwechselte. Beinahe aus dem Nichts bereitete der Bayern-Profi die Führung vor. Seine perfekte Flanke fand Antoine Griezmann im Fünfmeterraum, der den Kopfball aber nicht ganz perfekt ansetzen konnte und das Leder knapp über den Kasten beförderte (66.). Dennoch die bis dahin beste Chance der Partie. Ohnehin brachte seine Einwechslung den erhofften Schwung in die Partie. In der 75. Minute setzte er nach einem Solo über links Giroud in Szene, dessen Schuss erneut von Rui Patricio entschärft werden konnte. Bei Portugal dauerte es bis zur 80. Minute, bis die Mannen von Fernando Santos überhaupt den ersten Schuss aufs Tor brachten. Ricardo Quaresma war beinahe per Fallrückzieher zur Stelle, nachdem Nanis Flanke Hug Lloris in Bedrängnis brachte.
 
Für die letzten zehn Minuten nahm das Spiel endlich Fahrt auf, beide Trainer wollten der Verlängerung unbedingt aus dem Weg gehen. Moussa Sissoko versuchte es mit einem Gewaltschuss aus 25 Metern, doch der bärenstarke Rui Patricio entschärfte. Als dieser in der Nachspielzeit dann einmal bezwungen wurde, stand der Pfosten im Weg: Gignac hatte Pepe im Strafraum alt aussehen lassen, wurde aber nicht belohnt (90.+2).
Die Verlängerung musste also die Entscheidung bringen. So war es dann Portugals Eder, der das goldene Tor erzielte. Von Joao Moutinho im Mittelfeld eingesetzt, zog der Stürmer aus über 20 Metern einfach drauf und versenkte das Leder im linken unteren Eck. Portugals Fans konnten es kaum fassen, der mittlerweile zurückgekehrte Cristiano Ronaldo brach in Tränen aus und konnte dann mit dem Team zusammen feiern.

 
Die Tore: 1:0 Eder (109., Joao Moutinho erhält im Mittelfeld den Ball, setzt Eder ein und der haut aus 20 Metern einfach drauf. An Umtiti und Lloris vorbei schlägt der Ball im linken unteren Eck ein).

Der Mann des Spiels:
Moussa Sissoko. War (bis zur Einwechslung Coman’s) der Einzige auf französischer Seite, der Eins-gegen-Eins-Duelle suchte und mit Dribblings für Gefahr sorgte. Überbrückte das Mittelfeld mit guten Sprints, musste anschließend aber häufig den Distanzschuss suchen. Immer anspielbereit, auch defensiv mit starken Aktionen – ein überzeugender Auftritt des Franzosen.

Die Szene des Spiels:
Es sollte wohl wieder nicht sein sein für Cristiano Ronaldo. Nach einem frühen Foul von Dimitri Payet musste sich der Star der Portugiesen bereits in der 25. Minute auswechseln lassen. Tränenüberströmt wurde er auf einer Liege vom Spielfeld getragen – unter Sprechchören und dem Beifall von allen 80.000 Zuschauern. Sein Team tat im Anschluss alles was möglich war und beschenkte den Stürmer letztlich tatsächlich mit dem EM-Titel. Ronaldos Emotionen dabei sicherlich die Szenen der Partie!

Der Aufreger:
Vor Spielbeginn sorgten tausende Motten im Stade de France für Aufruhr. Nachdem die Veranstalter über Nacht das Licht im Stadion anließen, war der gesamte Rasen von den Faltern übersät. Die Helfer versuchten sie mit Besen zu entfernen und auch die Spieler waren beim Aufwärmen doch sichtlich beeinträchtigt. Während des Spiels schienen sie zum Glück keinen größeren Einfluss mehr zu haben.

War sonst noch was? Finalschiedsrichter Mark Clattenburg sollte eigentlich gar nicht mit zur EM, von der englischen FA war nur Mark Atkinson eingeplant worden. Schiri-Boss Perluigi Collina setzte sich dann höchstpersönlich für dessen Berufung ein und nun ist der Engländer der erste, der den „Schiedsrichter-Grand-Slam“ schaffte. Zusätzlich zum EM-Finale 2016 pfiff er ebenfalls die Finals der WM 2013, der Champions League 2013 und 2016, ds Finale der olympischen Spiele 2012 sowie das Europa League-Finale 2010.

Die Stimmung: Die Heim-Mannschaft im Finale gegen die stimmgewaltigen Portugiesen – wenigstens auf den Rängen hatte die Partie Final-Niveau. Immer wieder erklang aus dem französischen Sektor die Marsellaise, eine große Geste war auch die Anteilnahme an der Verletzung Ronaldos. Nach dem Führungstreffer kannte die Freude auf Seiten der Portugiesen natürlich kein Halten mehr, immer wieder angespornt von Cristiano Ronaldo.

 
 

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