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Portugiesische Konsularpräsenz in Osnabrück eröffnet

Osnabrück. Das Aufatmen der portugiesischen Gemeinde in Osnabrück war groß. Im Freizeitzentrum an der Bünder Straße wurde jetzt im Beisein des Botschafters Luis de Almeida Sampaio und des Staatssekretärs für Portugiesische Gemeinschaften im Ausland, José Cesário, eine Konsularpräsenz eröffnet. Der Andrang war gleich am ersten Tag hoch. Cesário trug sich auch ins goldene Buch der Stadt Osnabrück ein.

Viele Jahre war das Konsulat am Schlosswall Anlaufstelle für Portugiesen aus Osnabrück, Westfalen und dem Münsterland, wenn sie einen Behördengang absolvieren mussten. Trotz vehementer Proteste der hier lebenden Portugiesen wurde das Konsulat vor drei Jahren endgültig geschlossen. Aus dem Behördengang wurde für sie eine Behördenreise. Sie mussten extra nach Hamburg oder Düsseldorf fahren, um ihre Dokumente erstellen zu lassen. Dort unterhält der portugiesische Staat neben Berlin und Stuttgart noch Konsulate in Deutschland.
Die Proteste der Portugiesen seien ein Grund gewesen, in Osnabrück, Münster, Offenbach und Mainz Konsularpräsenzen in Deutschland sowie sechs weitere in Europa zu eröffnen, sagte Staatssekretär José Cesário. „Es sind viele Briefe in Portugal eingegangen. Da haben wir gemerkt, dass wirklich Bedarf besteht.“ Cesário räumte ein, dass es eine gewisse Zeit gedauert habe, um die Ausrüstung zu beschaffen, um die Dokumente erstellen zu können. Er verwies auch auf die angespannte finanzielle Lage des portugiesischen Staats. Nun können die Besucher der Konsularpräsenz mittels eines Computers und eines speziellen Monitors auch elektronische Pässe in Osnabrück bekommen.
Extra einen Tag Urlaub nehmen musste Tania Rosa Revez Crass, wenn sie nach Düsseldorf zum Konsulat gefahren ist. Der Portugiesin, die am Eröffnungstag aus Paderborn zur Konsularpräsenz an der Bünder Straße kam, war die Erleichterung anzumerken. „Das ist auf jeden Fall viel besser für uns“, sagte sie. Nun könne sie vormittags arbeiten und nach Feierabend nach Osnabrück fahren, wenn sie neue Dokumente bräuchte.

Wie die Paderbornerin nutzten auch andere Portugiesen den ersten Tag, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Maria Custóias Pinto, die einzige Mitarbeiterin der Konsularpräsenz, sprach von einen großen Ansturm, den sie allein kaum bewältigen konnte. Sie ist donnerstags von 8.30 bis 15.30 Uhr und freitags von 8.30 bis 16 Uhr in der Konsularpräsenz im Portugiesischen Freizeitzentrum vor Ort, um die Anliegen ihrer Landsleute zu bearbeiten. An den anderen drei Werktagen arbeitet die Osnabrückerin im Konsulat in Düsseldorf.

 
Ein Artikel von Thomas Wübker | NOZ

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